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Karmann Cheetah

Karmann Cheetah (Deutschland, 1971)

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Modellgeschichte

Wie könnte ein Nachfolger des erfolgreichen Karmann Ghia aussehen? Diese Frage stellten sich 1970 Karmann und der spätere Designer des Golf 1: Giorgio Giugiaro. Die Überlegung des Designers und des Osnabrücker Unternehmens Karmann mündeten in der Studie eines kleinen, offenen Zweisitzers: dem Cheetah (engl. für Gepard). Angetrieben wurde der Wagen von einem Vierzylinder-Boxer im Heck; der 1,6-Liter-Motor leistete 50 PS.

Der Cheetah bot – quasi als Weiterentwicklung der 62er Karmann-Studie Typ 1 Cabriolet von Ghia – einen doppelten Überrollbügel. Und das funktionierte folgendermaßen: Giugiaro ließ die seitlichen Dachholme ebenso stehen wie die B-Säulen. Allein der hintere Querholm zwischen den B-Säulen fiel weg.

Zwischen den Dachstegen wurde das Softtop gespannt, das nach hinten mit einer transparenten Fensterfolie ausgestattet war.

Der nur 3,88 Meter lange, 1,58 Meter breite und 1,23 Meter hohe Zweisitzer zeigte eine extreme Keilform und war mit Klappscheinwerfern sowie mit in die Karosserie integrierten Stoßfängern ausgestattet. Der Radstand betrug 2,13 Meter. Schlitze in der vorderen Haube versorgten den Innenraum bei geschlossenem Verdeck mit Frischluft.

Das Interieur selbst lieferte 1971 einen ersten Ausblick auf die neue Sachlichkeit der nächsten Jahre, die mit Fahrzeugen wie Passat, Scirocco und Golf – allesamt von Giugiaro respektive Italdesign mit entworfen – in Serie gehen sollten. Sehr futuristisch gestylt und zudem bequem waren die quergesteppten Sitze. Wenig langstreckentauglich war indes das Kofferraumvolumen; Fahrer und Beifahrer mussten sich mit einem einzigen Staufach hinter den Sitzen zufrieden geben.

Erstmals präsentiert wurde der Cheetah von Karmann auf dem Genfer Salon des Jahres 1971. Die bevorstehende Umstellung der Volkswagen Flotte auf wassergekühlte Frontmotoren ließ den Zweisitzer nie über das Stadium der Studie hinauswachsen. Vielmehr war es 1974 der deutlich praktischere und ebenfalls in Osnabrück konzipierte und von Italdesign gezeichnete Scirocco, der den Karmann Ghia ablöste.

Heute gehört die nur einmal gebaute Studie des Cheetah zur Automobilsammlung Volkswagen Osnabrück.



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