Goldenes Ehrenlenkrad für Peter Schreyer

Nie hatte das Design in der Automobilbranche einen höheren Stellenwert als heute. Das belegt auch die jüngste Entscheidung der Jury des „Goldenen Lenkrads“: Peter Schreyer erhält in diesem Jahr das „Goldene Ehrenlenkrad“, die Auszeichnung für besondere Verdienste um das Automobil. Der gebürtige Oberbayer ist seit 2006 Chefdesigner der Kia Motors Corporation und seit Anfang dieses Jahres Präsident aller HyundaiHyundaiRepublik Korea, 1967 > heute79 Modelle
1921 Fotos
3 Videos
KiaKiaRepublik Korea, 1944 > heute52 Modelle
1724 Fotos
4 Videos
Design Center. Damit hat Peter Schreyer die Gesamtverantwortung für das Design des fünftgrößten Automobilherstellers der Welt. In der 31-jährigen Geschichte des Ehrenlenkrads ist Schreyer erst der zweite Designer, der mit diesen Preis ausgezeichnet wird (Giorgetto Giugiaro bekam ihn 1995). Seine Vorgänger waren der VW-Aufsichtsratsvorsitzende Ferdinand Piëch (2012), der Ford-Chef Alan Mulally (2011) und der BMW-Vorstandsvorsitzende Norbert Reithofer (2010). Die feierliche Preisverleihung findet am 12. November 2013 in Berlin statt.

„Ich bin sehr stolz darauf, diesen bedeutenden Preis zu erhalten. Das ist eine große Ehre für mich und zugleich eine Auszeichnung für unsere Designteams rund um den Globus, die seit Jahren hervorragende Arbeit leisten“, sagt Schreyer, der für Kia eine eigenständige, vielfach preisgekrönte Designsprache entwickelt hat. Die „Tiger Nose“ – der typische Kia-Kühlergrill – ist seither ein markantes Erkennungszeichen der Marke. „Die Kia Motors Corporation hat mir die einmalige Chance gegeben, quasi bei null anzufangen und einer Automobilmarke ein ganz neues, charakteristisches Gesicht zu verleihen. Mit der Verantwortung für das Design der gesamten Hyundai Motor Group ist die spannende Aufgabe hinzugekommen, auch das Hyundai-Design weiterzuentwickeln und zugleich die Designstrategien der beiden Marken klar zu differenzieren“, sagt der 60-Jährige.

Vor seiner Zeit bei Kia zeichnete er für das Design wegweisender Modelle wie Audi TTAudi TT Gen.1Deutschland, 1995 > 200627 Versionen
40 Fotos
, VW New Beetle und VW Passat verantwortlich. Die Designphilosophie, die Schreyer bei Kia entwickelte, steht für Einfachheit und Klarheit. Sie hat maßgeblich zum Erfolg der Marke beigetragen, die in den vergangenen fünf Jahren ihren weltweiten Absatz verdoppeln konnte und 2012 mehr als 2,7 Millionen Fahrzeuge verkaufte. Da die Marke Hyundai ebenfalls stark gewachsen ist, lag der Gesamtabsatz der Hyundai Motor Group im vergangenen Jahr bei 7,1 Millionen Einheiten. Mehr als 155.000 dieser Fahrzeuge gingen nach Deutschland, wo der Konzern inzwischen der größte Automobil-Importeur ist.

Unter Schreyers Leitung entwickelten die Kia-Designstudios in Korea, den USA und Frankfurt eine Reihe aufsehenerregender Fahrzeuge, darunter das kultig-kantige Crossover-Modell Kia Soul*, den dynamisch auftretenden Kompakt-SUV Kia Sportage*, die sportlich-elegante Mittelklasselimousine Kia Optima*, die E-Mobil-Studie Kia POP, das Sportlimousinen-Konzept Kia GT und die sportlich-kompakte Allrad-Studie Kia provo. Die gesamte Kia-Modellpalette trägt inzwischen Schreyers Handschrift. Die letzte „Lücke“ wurde mit der Einführung des neuen Kia Carens* geschlossen, der seit Mai 2013 in Deutschland angeboten wird und optische Dynamik ins familienorientierte Kompakt-Van-Segment bringt.

Die Klasse des Kia-Designs zeigt sich nicht nur im Markterfolg, sondern auch in der Fülle von Auszeichnungen, die Kia seit dem Amtsantritt von Peter Schreyer erhalten hat. Allein im weltweit renommierten Design-Wettbewerb „red dot award“ wurden inzwischen zehn Kia-Modelle mit dem begehrten roten Punkt prämiert, die Mittelklasselimousine Kia Optima und der sportliche Kompaktwagen Kia pro_cee’d* bekamen sogar die Top-Auszeichnung „best of the best“. Hohe Anerkennung findet in der Fachwelt auch die Gesamtstrategie des Kia-Markendesigns. So verlieh die Jury des Automotive Brand Contest 2011 der Marke das Prädikat „Best of Best“ in der Kategorie Brand Design.

Das „Goldene Lenkrad“ gilt als wichtigster europäischer Automobilpreis. Seit 1976 werden in diesem Wettbewerb die besten neuen Automodelle eines Jahrgangs ausgezeichnet. Das „Goldene Ehrenlenkrad“ wird seit 1983 verliehen, in der Regel an Manager aus der Automobilbranche. Mit Michael Schumacher (1993) und Lewis Hamilton (2007) wurden aber auch zwei Rennfahrer geehrt. In den Fahrzeug-Kategorien werden die Gewinner entweder von den „BILD am SONNTAG“- und „AUTO BILD“-Lesern direkt gewählt oder von einer unabhängigen, 40-köpfigen Jury aus Prominenten, Rennfahrern, Technikern, Designern und Fachredakteuren ermittelt. Den Preisträger des „Goldenen Ehrenlenkrads“ bestimmt ein Gremium aus Redaktion und Verlag.